Wetter & Klima Sahara: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit
Mit über 9 Mio. km² ist die Sahara in Nordafrika die größte Trockenwüste der Erde. Die Sahara ist 26 Mal so groß wie Deutschland und genauso groß wie die USA. Die Stein- und Felsenwüste erstreckt sich trapezförmig von der afrikanischen Atlantikküste bis zum Roten Meer. Zwar kennen wir die Sahara vorrangig als Sandwüste, doch Sanddünen und -flächen nehmen nur 20 Prozent der Gesamtfläche ein. Im Norden und Westen zählen Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten und der Senegal zur Sahara, wobei die Wüste in Ägypten durch die fruchtbaren Oasen des Nils unterbrochen wird. Im südlichen Teil liegt die Sahelzone. Die Sahara bedeckt außerdem große Teile von Mali, Niger, Sudan, Tschad und Mauretanien.
Die Sahara ist eine Region der Extreme – geprägt von großer Trockenheit, glühender Hitze und starker Sonneneinstrahlung.
Sahara Klima
Das Klima der Sahara gehört zu den extremsten auf der Erde:
- Sehr wenig Niederschlag: Im Kerngebiet der Sahara fallen oft weniger als 1 mm Regen pro Jahr. An den Rändern, vor allem im Norden und Süden, sind es immerhin 100 bis 250 mm jährlich.
- Starke Sonneneinstrahlung: Die Sahara zählt zu den sonnigsten Regionen der Welt. In vielen Teilen scheint die Sonne mehr als 10 Stunden pro Tag, also über 3.600 Stunden im Jahr. In der östlichen Sahara, etwa in Wadi Halfa (Sudan), werden sogar bis zu 4.300 Stunden gemessen – fast das theoretische Maximum.
- Hohe Temperaturen: In der Sahara herrschen ganzjährig sehr hohe Temperaturen, wobei. Die Sommertemperaturen liegen in weiten Teilen der Wüste regelmäßig über 40 °C. In einigen besonders heißen Regionen, wie im algerischen „Feuerdreieck“ (Adrar, Reggane, In Salah), werden Temperaturen über 50 °C erreicht.
- Starke tägliche Temperaturschwankungen: Tagsüber ist es brütend heiß, doch nachts kühlt es stark ab. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind groß, sie können 15 bis 20 °C betragen. Im Winter sind Nachttemperaturen zwischen 10 und 15 °C üblich, mitunter gibt es sogar Frost.
Warum ist die Sahara so trocken und heiß?
Die Sahara liegt in einer Zone, die als „Rossbreiten“ bekannt ist. Diese Region unterhalb des subtropischen Hochdruckgürtels ist von einem stabilen Hochdrucksystem geprägt, das fast das ganze Jahr über herrscht. Luftmassen aus der oberen Atmosphäre sinken ab, erwärmen sich dabei und trocknen vollständig aus.
Dieses absinkende Luftsystem verhindert die Entstehung von Wolken und Regen. Die wenigen Regenfälle, die es gibt, können diese Trockenheit kaum ausgleichen. Besonders in der östlichen Sahara, wie der Libyschen Wüste, sind die Bedingungen extrem. Diese Region gilt als eine der trockensten und sonnigsten der Welt.
Die Luftmassen der Sahara
Die Sahara ist eine riesige Landfläche, die tagsüber von der intensiven Sonneneinstrahlung stark aufgeheizt wird. Diese Erwärmung führt dazu, dass die Luft über der Wüste heiß und trocken wird. Solche Luftmassen, die über großen Landflächen entstehen, nennt man „kontinental“. Da die Sahara in den Tropen und Subtropen liegt, wird diese heiße, trockene Luft als „kontinentale tropische Luftmasse“ bezeichnet.
Ein entscheidender Faktor ist, dass diese Luft kaum Feuchtigkeit enthält. Das liegt daran, dass sie über Landmassen liegt, die keine großen Wasserflächen haben, von denen Feuchtigkeit aufgenommen werden könnte. Im Gegensatz dazu sind Luftmassen über Ozeanen (maritime Luftmassen) oft feucht.
Wie entstehen die trockenen Bedingungen?
Das Klima der Sahara wird stark von einem Hochdrucksystem beeinflusst, das fast das ganze Jahr über stabil bleibt. Dieses Hochdruckgebiet entsteht durch die sogenannte Hadley-Zirkulation:
- Aufsteigende Luft am Äquator: Feuchte Luft steigt in der Nähe des Äquators auf, kühlt ab und regnet sich aus. Dies führt zu den tropischen Regenwäldern in dieser Region.
- Trockene Luft sinkt in den Subtropen ab: Nachdem die Luft ihre Feuchtigkeit abgegeben hat, bewegt sie sich in großen Höhen in Richtung der Subtropen. Dort sinkt sie ab, erwärmt sich und trocknet vollständig aus.
- Hochdruckgebiet über der Sahara: Diese absinkenden Luftmassen schaffen das stabile Hochdruckgebiet über der Sahara. Sie verhindern, dass feuchte Luft aufsteigen kann, und unterdrücken die Bildung von Wolken.
Das Ergebnis ist eine trockene, nahezu wolkenlose Atmosphäre, die die Sahara zu einer der trockensten Regionen der Erde macht.
Regionale Abweichungen
- Im Norden: In den nördlichen Teilen der Sahara, nahe dem Mittelmeer, können im Winter gelegentlich maritime Luftmassen eindringen. Diese bringen feuchtere Luft, die in seltenen Fällen zu Regen führt. In Küstennähe ist die Luftfeuchtigkeit höher. Hier ist das Klima angenehmer, fast schon mediterran oder atlantisch.
- Im Süden: In den südlichen Randzonen, nahe der Sahelregion, beeinflusst die Innertropische Konvergenzzone (ITCZ) das Klima. Sie bringt im Sommer feuchte Luft aus den Tropen, die zu kurzen, heftigen Regenfällen führen kann.
- Im Kerngebiet der Sahara: Hier ist das Hochdruckgebiet am stärksten ausgeprägt, und die Luft ist besonders heiß und trocken. Regen ist in diesen Regionen extrem selten.
Wie beeinflusst der Wind die Sahara?
- Sahara-Staubstürme: Wenn Winde stärker werden, können sie riesige Mengen an Sand und Staub aufwirbeln. Diese Stürme, wie der „Harmattan“ im Winter, transportieren Saharastaub über Hunderte von Kilometern – bis nach Europa, die Karibik und nach Südamerika.
- Heißer Wüstenwind: Der „Scirocco“ ist ein heißer Wind, der trockene Luft aus der Sahara nach Europa bringt. Er tritt vor allem im Frühling und Sommer auf und sorgt für hohe Temperaturen in Südeuropa.
Sonneneinstrahlung: Die Sahara ist Rekordhalter
Die Sahara ist weltweit führend, wenn es um Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung geht. Durchschnittlich sind 82 % bis 98 % der Tageslichtstunden wolkenfrei. In einigen Regionen, wie Luxor (Ägypten) oder der Nubischen Wüste, wird fast die maximale theoretische Sonnenscheindauer erreicht.
Die Sahara bietet damit ein enormes Potenzial für die Gewinnung von Solarenergie. In manchen Gebieten könnte die Sonne jährlich über 2.800 kWh pro m² liefern.
Sonne in Tamanrasset (Algerien) & Bilma (Niger) 1991 bis 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Regen in der Sahara: Eine Seltenheit
Da in der Sahara Niederschläge nahezu völlig ausbleiben, ist sie ein höchst lebensfeindliches Gebiet. Das hyper-aride Kerngebiet – also der zentralste und trockenste Teil der Wüste – bleibt oft jahrelang komplett ohne Regen. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt dort bei weniger als 1 mm.
An den Rändern der Sahara sieht es etwas besser aus:
- Im Norden, in relativer Nähe zum Mittelmeer, fällt Regen gelegentlich im Winter. Dieser wird durch Tiefdrucksysteme verursacht, die über das Mittelmeer ziehen. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt hier zwischen 100 und 250 mm.
- Im Süden, an der Grenze zur Sahelzone, sorgt die Innertropische Konvergenzzone (ITCZ) im Sommer für Regen. Hier fallen ebenfalls zwischen 100 und 250 mm pro Jahr, typischerweise in kurzen und oft heftigen Schauern.
Die geografischen Einflüsse auf das Klima
Neben den atmosphärischen Bedingungen spielt auch die Geografie der Sahara eine Rolle bei ihrer Trockenheit. Die Atlasgebirge in Marokko, Algerien und Tunesien wirken wie eine Barriere, die feuchte Luftmassen aus dem Norden abhält. Diese Gebirgsketten sorgen dafür, dass der Niederschlag an den Küsten fällt und die Sahara in einem Regenschatten liegt.
Im Hoggar- und Tibestigebirge herrschen niedrigere Temperaturen, vor allem nachts. Im Atlasgebirge kann es auch im Winter so kalt sein, dass manche Passstraßen geschlossen sind.
Wie lebt man in einer solchen Wüste?
Das Leben in der Sahara ist eine Herausforderung. Menschen, Tiere und Pflanzen haben sich an die extremen Bedingungen angepasst. Die meisten Menschen leben in Oasen, die durch Grundwasserquellen bewässert werden. Karawanen ziehen nach wie vor durch die Wüste, um Handel zu treiben, und einige Nomadenvölker, wie die Tuareg, führen ein traditionelles Leben, das auf das Überleben in dieser extremen Umgebung ausgelegt ist.
Die Sahara als Energiequelle der Zukunft
Die Sahara mag lebensfeindlich wirken, doch sie bietet ein enormes Potenzial für die Nutzung erneuerbarer Energien. Ihre hohe Sonneneinstrahlung macht sie zu einem idealen Standort für Solarkraftwerke. Projekte wie „Desertec“ träumen davon, die Sahara zur Energiequelle für die Welt zu machen.
Wetter Sahara
Wetter in Bilma im Niger (Zentralsahara)
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Sahara Beste Reisezeit
Wer ein Wüstentrekking plant, sollte seine Reise zwischen Ende Oktober und Anfang April unternehmen. Zwischen Dezember und Februar kann es zwar in der Sahara nachts sehr kalt werden, tagsüber betragen die Temperaturen aber um 20 °C. Europäer sind die großen Temperaturschwankungen oft nicht gewohnt und sollten immer warme Kleidung im Gepäck haben.
Die Sommermonate eignen sich grundsätzlich nicht für eine Reise in die Sahara, die hohen Temperaturen bereiten den meisten Urlaubern Probleme. Auch der stetige Wind, der den feinen Saharasand überall verteilt, ist vielen Reisenden unangenehm.
Klimatabelle Sahara
Klima Sahara: Mauretanien (Atar)
Sahara Klima: Algerien (Tamanrasset). Klimadaten 1991 - 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Sahara Klima: Tunesien (El Borma). Klimadaten 1991 - 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Klima in der Sahara: Libyen (Ghat). Klimadaten 1991 - 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Sahara Klima: Ägypten (Abu Simbel). Klimadaten 1991 - 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Sahara Klima: Sudan (Port Sudan). Klimadaten 1991 - 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Klimadaten für Agadez und Bilma im Niger 1991 bis 2020, Quelle: National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz