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Antarktis Wetter & Klima: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit

 

Antarktis Klima

Die Antarktis ist in vieler Hinsicht klimatisch extrem. Sie ist der kälteste und zugleich windigste aller Kontinente. In der russischen Station Vostok auf dem Polarplateau wurde am 21. Juli 1983 mit -89,2 °C die tiefste jemals gemessene Temperatur erreicht.

Die Gründe für die extrem niedrigen Temperaturen sind vielfältig. An den Polen scheint die Sonne in einem sehr flachen Winkel, daher erreicht nur wenig Sonnenstrahlung die Erde. Die ganzjährig dicke Eisbedeckung sorgt dafür, dass ein Großteil der Sonnenstrahlung zurück in den Weltraum reflektiert wird und die Antarktis nicht erwärmen kann. In wärmeren Breiten verringert Wasserdampf in der Atmosphäre die Wärmeabstrahlung, dieser ist in der Antarktis jedoch gefroren und wirkt nicht als Treibhausgas.

Außerdem ist die Antarktis der Kontinent mit der größten durchschnittlichen Höhe, was die Durchschnittstemperatur weiter senkt.

Schließlich fehlen an der Antarktis Strömungen, die warmes Wasser an die Küsten transportieren, wie zum Beispiel der Golfstrom auf der Nordhalbkugel, der bis in arktische Regionen vorstößt.

Grundsätzlich gilt, dass die Temperaturen von den Küsten in Richtung Landesinnere abnehmen. Die wärmste Region (oder eher die am wenigsten kalte) ist die Antarktische Halbinsel; im südlichen Sommer von November/Dezember bis März ist es hier tagsüber frostfrei. Vereinzelt erreichen die Tageshöchstwerte dann sogar bis zu 10 °C.

Die Temperaturen an den Küsten außerhalb der antarktischen Halbinsel liegen typischerweise zwischen 0 und -25 °C.

Im Inneren der Antarktis ist das temperaturmildernde Meer weiter entfernt, außerdem ist es hier höher und dadurch wesentlich kälter. In dieser kältesten Region des Kontinents steigt das Thermometer auch im Südsommer selten über -20 °C an. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt hier bei -55 °C. Tiefstwerte werden im lichtlosen Südwinter im Juni und Juli erreicht. Dann reichen die Temperaturen im Landesinneren von -40 bis -70 °C, an der Küste von -15 bis -35 °C.

Durch die Kälte kann die Luft über der Antarktis nur wenig Wasserdampf aufnehmen, deshalb gibt es hier relativ wenig Niederschläge. Fast immer handelt es sich bei den antarktischen Niederschlägen um Schnee.

Im Landesinneren beträgt der Niederschlag nur etwa 200 mm, in Richtung Küste nehmen die jährlichen Schneemengen allerdings zu. Dort werden 600 mm, auf den vorgelagerten Inseln sogar bis 1.000 mm pro Jahr gemessen. Damit ist ein Großteil der Antarktis im Grunde genommen eine Wüste, nur eben eine Wüste aus Schnee und Eis, die 97 - 98 % der Antarktis bedeckt.

Im Landesinneren werden des Öfteren Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h gemessen. Im Adélieland liegt der Rekord bei 340 Sturmtagen im Jahr. Schneestürme sind daher für die Antarktis typisch. Sie wehen in der Regel vom Polarplateau zur Küste hin.

 

Wetter Antarktis

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Beste Reisezeit für die Antarktis

Die einzige realistische Zeit für Touristen, die die antarktischen Küsten besuchen wollen, liegt im Südsommer von Dezember bis Februar. Dies sind die wärmsten Monate in der Antarktis, außerdem ist es in dieser Zeit auch sehr hell, da die Sonne nicht oder nur kurz untergeht. Zudem kommt es in dieser Zeit öfter zu längeren ruhigen Wetterabschnitten (wobei selbst dann die Temperaturen in den Küstenregionen nur um den Gefrierpunkt liegen).

Vogelbeobachter, die sich für Paarungsrituale, Nestbau und Eierlegen der Seevögel und Pinguine interessieren, reisen am besten zu Beginn der Hochsaison in die Antarktis. Im Januar kann man das Schlüpfen und die Aufzucht der Vögel- und Pinguin-Küken am besten beobachten.

Der ideale Monat für Walbeobachtungen an der Antarktis ist der Februar.

 

Klimatabelle Antarktis

Antarktis Klima Antarktische Halbinsel

Die Bellingshausen-Station ist eine russische Antarktis-Station auf den Südlichen Shetlandinseln, etwa 120 Kilometer nördlich der Antarktischen Halbinsel. In dieser Region herrschen die mildesten Klimabedingungen in der Antarktis.

 

Antarktis Klima Vostok

Die Vostok-Forschungsstation liegt etwa 1300 Kilometer vom geografischen Südpol entfernt, mitten im Ostantarktischen Eisschild. Die Station befindet sich in der Nähe des südlichen Pols der Unzugänglichkeit, auf einer Höhe von 3.488 Metern über dem Meeresspiegel gehört Wostok zu den isoliertesten Forschungsstationen auf dem antarktischen Kontinent.

Klimadaten für Bellinghausen 1968 - 2010, für Vostok 1958 - 2012, Quelle: Arktisches und Antarktisches Forschungsinstitut (AARI)

Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz