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Alpen Wetter & Klima: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit

 

Alpen Klima

Als bedeutende Klimascheide trennen Alpen atlantisches Seeklima im Westen, Kontinentalklima im Osten und mediterranes Klima im Süden. 

Alpen Karte

Die Höhenunterschiede beeinflussen sowohl Temperatur als auch Niederschläge:

  • Die Temperatur sinkt durchschnittlich um etwa 0,5 bis 0,65 Grad Celsius pro 100 Höhenmeter. Das führt zu kühlen Sommern in höheren Lagen, während die Täler oft wärmer bleiben.
  • Feuchte Luft, die auf die Alpen trifft, wird gezwungen, aufzusteigen. Dabei kühlt sie ab und verliert Feuchtigkeit, was zu hohen Niederschlägen und Schneemengen an der Luvseite führt. Auf der Leeseite entsteht oft ein Föhneffekt mit trockener und warmer Luft.

Grundsätzlich lassen die Alpen sich in fünf höhenabhängige Klimazonen mit unterschiedlicher Vegetation einteilen:

  • Colline Zone (ca. 500–1.000 m): Diese Zone ist geprägt von einem ozeanischen Klima mit milden Sommern und kühlen Wintern. Die Vegetation besteht vorwiegend aus Laubwäldern.

  • Montane Zone (ca. 800–1.700 m): Hier herrscht ein feuchtes, kontinentales Klima vor. Eine Mischung aus Laub- und Nadelwäldern prägt das Landschaftsbild.

  • Subalpine Zone (ca. 1.600–2.400 m): Mit zunehmender Höhe wird das Klima subarktisch. Die Vegetation besteht aus Nadelwäldern, die Sommer sind kurz und kühl.

  • Alpine Zone (ab 1.880 m): Hier ist Tundrenklima bestimmend. Die Baumgrenze verläuft hier, Gräser und niedrigwüchsige Pflanzen dominieren. Die Temperaturen bleiben auch im Sommer niedrig.

  • Glaziale Zone (ab 3.250 m): In dieser Zone ist das Klima durchgehend eisig. Hier finden sich Gletscher und Eisflächen, wo keine Pflanzen gedeihen können.

 

Das regionale Klima der Alpen unterscheidet sich jedoch. Generell hat der Norden ein kühleres, typisch mitteleuropäisches Klima ist, während der Südteil milder und mediterraner geprägt ist.

Die Westalpen werden von atlantischen Winden beeinflusst und weisen ein ausgeglicheneres Klima auf als die Regionen in den Ostalpen. Im Sommer strömt hier meist kühlere Luft von Westen ein, während es im Winter milder ist.

In den Ostalpen ist das Klima deutlich kontinentaler: Die Sommer sind im Durchschnitt heißer, die Winter dagegen kälter. Auch das Temperaturgefälle zwischen Tag und Nacht ist hier typischerweise größer.

In den Ostalpen unterscheidet sich das Klima des nördlichen und südlichen Teils. Der Süden der Ostalpen ist durch die mediterranen Einflüsse generell milder und ausgeglichener, während die Wetterlage im nördlichen Teil von der vorherrschenden Windrichtung abhängt. Nordwestwinde bringen hier durch den Golfstrom gemäßigte Temperaturen, während Winde aus östlichen und besonders nordöstlicher Richtung im Winter oft extrem niedrige Temperaturen zur Folge haben. Generell ist die nördliche Hälfte der Ostalpen niederschlagsreicher, obwohl in der südlichen Hälfte die Gewitterneigung stärker ist.

 

Niederschläge in den Alpen

Während die Luvseiten oft hohe Niederschlagsmengen von 2.000 bis 3.000 mm/Jahr verzeichnen, sind inneralpine Täler im Regenschatten wie das Wallis oder das Vinschgau mit weniger als 800 mm/Jahr vergleichsweise trocken.

Die niederschlagsreichsten Monate in den Alpen sind der Juni und der November, die wärmsten Monate der Juli und der August. Der Juli ist dabei durchschnittlich trockener. Am Rand der Westalpen ist durch den maritimen Einfluss die Luft feuchter und die Niederschlagsneigung höher als im Inneren des Gebirges.

Die Alpen spielen eine zentrale Rolle für die Wasserversorgung Europas. Viele große Flüsse wie der Rhein, die Donau, die Rhone und der Po entspringen in den Alpen. Der Klimawandel könnte diese Rolle gefährden, da schmelzende Gletscher und veränderte Niederschlagsmuster die saisonale Wasserverfügbarkeit beeinflussen.

 

Föhn

Ein typisches Phänomen des Alpenklimas ist der Föhn, ein starker und konstanter Fallwind, der sowohl in nördliche als auch in südliche Richtung wehen kann. Je nach örtlicher Situation kann der Föhn teilweise orkanartige Windstärken erreichen. Im Norden der Alpen bringt er fast immer wärmere Luft und gute Fernsicht, was im Winter oft mit Tauwetter einhergeht, während er im Süden der Alpen je nach Wetterlage gelegentlich auch zu kühleren Wetter führen kann. Föhnphasen halten oft mehrere Tage an.

 

Auswirkungen des Klimawandels

Die Alpen sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Seit Beginn der Industrialisierung haben die Gletscher ein Drittel ihrer Fläche und die Hälfte ihrer Masse verloren. Seit 1980 ist ein zusätzlicher Verlust von bis zu 30 % des Eisvolumens zu verzeichnen. Diese Gletscherschmelze destabilisiert Felsen und führt zu vermehrten Erdrutschen sowie Felsstürzen.

Weitere Folgen des Klimawandels umfassen:

  • Auftauen des Permafrosts: Das Eis, das als Bindemittel für Fels und Erde dient, verschwindet. Die Destabilisierung des Permafrosts erhöht das Risiko von Steinschlägen, Erdrutschen und Murenabgängen.
  • Rückgang der Schneebedeckung: Die Schneehöhe und Dauer der Schneedecke nehmen besonders auf der Südseite der Alpen ab.
  • Änderungen in der Wasserversorgung: Die Schneeschmelze spielt eine zentrale Rolle für die Wasserversorgung im Sommer. Durch wärmere Winter wird Schnee jedoch zunehmend durch Regen ersetzt, langfristig wird so die Wasserverfügbarkeit und die Energieerzeugung durch Wasserkraftwerke beeinflusst.
  • Biodiversität: Pflanzen und Tiere wandern in höhere Lagen, um den steigenden Temperaturen auszuweichen. Dabei kommt es zu einem Verdrängungswettbewerb mit Arten, die in größeren Höhen leben.
  • Wintersport und Tourismus: Der Rückgang der Schneesicherheit in tiefer gelegenen Skigebieten bedroht den Wintertourismus. Viele Gebiete setzen auf Kunstschnee, was ökologische und wirtschaftliche Probleme nach sich zieht.

 

Wetter Alpen

Wetter in der Stadt Chur (Schweiz) auf 593 m Höhe

Aktuelles Wetter

 

Wettervorhersage für die nächsten 8 Tage

 

Beste Reisezeit für die Alpen

Die Alpen sind generell das ganze Jahr ein attraktives Reiseziel, welche Zeit für den eigenen Urlaub optimal ist, hängt dabei von den bevorzugten Aktivitäten ab.

Die besten Monate für einen Ski- oder Winterurlaub sind Dezember, Januar und Februar, wenn auch in den tieferen Lagen Schnee liegt. Auch im März und in der Regel bis in den April hinein ist in höheren Lagen noch Wintersport möglich, die genaue Situation hängt vom gewählten Urlaubsort ab. Generell bieten sich hier höher gelegene Orte im nördlichen Teil der Alpen an.

Für einen Wanderurlaub empfiehlt sich der Spätsommer (August, September), der als einzige Jahreszeit weitgehend schneefrei ist. Im Juni und Juli muss teilweise noch mit Schnee gerechnet werden, in dieser Zeit sind allerdings die meisten Pässe bereits offen. Im Hochsommer sind Gewitter nicht selten. Die Hütten sind in der Regel bis Mitte September geöffnet.

Erste Wintereinbrüche treten nicht selten schon Ende September oder Anfang Oktober auf, dennoch gibt es auch im Oktober oft noch länger anhaltende Schönwetterphasen, die für ausgedehnte Wanderungen durchaus geeignet sind. Nicht wenige Wanderer halten den Frühherbst für die schönste Jahreszeit der Alpen.

 

Klimadiagramm Alpen

Alpen Klima Frankreich

Klima in den französischen Alpen: Chamonix, Höhe: 1.035 m.

 

Alpen Klima Schweiz Zermatt

Klima in den Alpen: Schweiz (Zermatt)

Alpen Klima Schweiz St Moritz

Alpen Klima: Schweiz (St. Moritz)

 

Alpen Klima Österreich Obertauern

Alpen Klima Österreich

Klimadaten für die österreichischen Alpen 1991 bis 2020. Quelle: GeoSphere Austria – Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie.

 

Alpen Klima Deutschland Garmisch Partenkirchen

Klima in den Alpen: Deutschland (Garmisch-Partenkirchen)

 

Klima Alpen Klimadiagramm Italien

Alpen Klima: Italien (Bozen), Höhe: 262 m.

 

Mehr Informationen

weitere Klimainformationen zu den Alpen

Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz