Patagonien Wetter & Klima: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit
Planen Sie eine Reise nach Patagonien? Diese Region im Süden begeistert mit spektakulären Landschaften, unberührter Natur und einem Hauch Abenteuer. Majestätische Berge, riesige Gletscher und glasklare Seen machen Patagonien zu einem Paradies für Wanderer und Naturliebhaber.
Doch um Ihren Urlaub in vollen Zügen genießen zu können, sollten Sie die klimatischen Besonderheiten der Region kennen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Klima, Wetter und die beste Reisezeit in Patagonien, um Ihren Traumurlaub perfekt zu planen. Lassen Sie uns starten!
Lage
Patagonien ist eine Region im südlichen Teil Südamerikas, die sich über Argentinien und Chile erstreckt. Sie wird im Westen von der Andenkette und dem Pazifischen Ozean und im Osten vom Atlantischen Ozean begrenzt. Ihre Landschaft reicht von eindrucksvollen Berggipfeln und Gletschern bis zu weiten Steppen. Die Meerenge Magellanstraße trennt Patagonien von der Inselgruppe Feuerland im Süden.
Klima Patagonien
Im östlichen Teil Patagoniens herrscht trockenes Steppen- bis Wüstenklima. Typische Merkmale sind geringe Niederschläge, große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sowie heiße Sommer und kalte Winter. In den wärmeren Sommermonaten (Dezember bis Februar) liegen Tagestemperaturen zwischen 20 und 30 °C. Im Winter (Juni bis August) sinken die Werte häufig unter den Gefrierpunkt.
Die oft starken Winde wehen vor allem aus westlicher Richtung. Der Niederschlag im Westen der Anden ist deutlich höher, das Klima kann als gemäßigtes Ozeanklima charakterisiert werden.
In den südlichen Anden ist es ganzjährig kühl bis kalt, hier ist Tundrenklima bestimmend, weiter im Norden der Anden wird es wärmer, hier kann man zum Teil sogar von Mittelmeerklima sprechen.
Wie ist das Wetter in Patagonien im Jahresverlauf?
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Frühling (September bis November): Die Tagestemperaturen steigen von 10 bis 15 °C auf 20 °C. Es kann noch schneien, besonders in höheren Lagen. Die Frühjahrsmonate können sehr windig sein, vor allem in der östlichen Steppe.
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Der Sommer von Dezember bis Februar ist die wärmste Jahreszeit in Patagonien, die Tagestemperaturen liegen zwischen 20 und 30 °C. In den höchsten Regionen der Anden kann es immer noch schneien. Die langen und milden Sommertage sind die beste Zeit, um die Gletscher und Seen zu besuchen.
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Herbst (März bis Mai): Die Temperaturen sinken von ca. 20 °C auf 10 bis 15 °C.
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Der Winter (Juni bis August) ist die kälteste Jahreszeit, tagsüber erreichen die Temperaturen je nach Region aber immer noch 5 bis 13 °C, die Nachtemperaturen liegen häufig unter 0 °C, vor allem in den Anden schneit es oft. In den trockeneren Gebieten östlich der Anden ist das Wetter sehr kalt und rau.
Zu allen Jahreszeiten ist das Wetter in Patagonien sehr wechselhaft, Sie sollten sich auf alles vorbereiten. Ein konstanter Faktor im patagonischen Wetter sind nur die starke Winde.
Regen und Schnee in Patagonien
Die Niederschläge in Patagonien unterscheiden sich stark, je nach Region. In den westlichen Teilen, die von den feuchten Winden des Pazifiks beeinflusst werden, regnet es ganzjährig viel, die durchschnittlichen Jahresniederschläge bewegen sich zwischen 1.000 und 3.000 mm.
Östlich der Gipfel ist es dagegen sehr trocken, hier finden sich trockene Steppen- und Wüstenlandschaften.
Diese Trockenheit wird durch die Anden, die längste Bergkette der Welt, verursacht: Feuchte Luft vom Pazifischen Ozean strömt landeinwärts und wird in den Anden nach oben gezwungen, was zu Abkühlung, Kondensierung und schließlich Niederschlag auf der windzugewandten Seite der Berge führt. Dieser Prozess "entleert" die Luft von ihrer Feuchtigkeit, bevor sie die östliche, windabgewandte Seite der Berge erreicht. In einigen Regionen der Patagonischen Wüste fallen nur 100 mm Niederschlag im Jahr.
Im Sommer können Dürren und starker Wind Staubstürme und Feuer begünstigen.
Temperatur
Patagonien erstreckt sich über eine große geographische Distanz mit unterschiedlichen Höhen, die klimatischen Unterschiede sind deutlich. Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass das Klima von Norden nach Süden kälter wird und die Temperaturen in höheren Lagen niedriger.
Der Norden Patagoniens ist am wärmsten. Im Sommer werden recht hohe Temperaturen erreicht, im Januar und Februar liegen die durchschnittlichen Höchstwerte bei 20 bis 30 °C, während sie im Winter (Juni bis August) auf etwa 7 bis 13 °C sinken.
Im südlichen Patagonien liegen die sommerlichen Höchsttemperaturen um 20 °C, im Winter ist es mit Tagestemperaturen von 5 bis 9 °C kühler.
Die Anden sind ganzjährig kalt, die Temperaturen bleiben selbst im Sommer oft unter 10 °C und fallen im Winter weit unter 0 °C.
Die von Steppen und Wüsten geprägte östliche Region hat größere jahreszeitliche Temperaturschwankungen als der ozeanisch beeinflusste Westen.
Wassertemperatur
Die Wassertemperatur des Atlantiks und Pazifiks an der Küste Patagoniens schwankt je nach Jahreszeit und geographischer Lage. Der südatlantische Ozean erreicht im Februar Höchstwerte von 17 °C im Norden und 12 °C im Süden. Im Winter, zwischen Juni und August, sinken die Temperaturen von 8 bis 12 °C auf 5 bis 9 °C
Im Pazifik an der chilenischen Küste ist das Wasser durch den kalten Humboldtstrom, der vom antarktischen Ozean nach Norden fließt, etwas kühler. Hier liegen die Februartemperaturen nahe der Küste um 11 bis 14 °C, im Winter sinken die Werte auf 6 bis 10 °C.
Warum ist das Wetter in Patagonien so wechselhaft und windig?
Die wechselhaften und windigen Wetterbedingungen in Patagonien lassen sich mit regionalen Wasser- und Luftströmungen erklären
Patagonien liegt in der südlichen Hemisphäre zwischen dem Atlantik und dem Pazifik, wo zwei bedeutende Meeresströmungen verlaufen: der kalte Humboldtstrom, der sich von der Antarktis nach Norden bewegt, und der warme Brasilstrom, der von den Tropen nach Süden zieht. Das Aufeinandertreffen dieser beiden Ströme führt zu instabilem und wechselhaftem Wetter.
Patagonien liegt im Bereich der Südpolardrift, einer kraftvollen westlichen Windströmung. Aufgrund der geringen Reibung über dem offenen Ozean trifft der Wind ungebremst auf die patagonische Landmasse.
Aktuelles Wetter und Wettervorhersage für Patagonien
Wetter in Bariloche, einem bedeutenden Tourismuszentrum im Norden Patagoniens
Aktuelles Wetter
Wettervorhersage für die nächsten 8 Tage
Beste Reisezeit Patagonien
In Patagonien ist der Sommer von Dezember bis Februar die beste Reisezeit. Tagsüber ist es warm bis sehr warm, es gibt viel Tageslicht und die Wanderwege sind geöffnet. In dieser Zeit bietet sich die Atlantikküste zum Whale Watching an, man kann in den Anden trekken oder die größten Gletscher außerhalb der Antarktis bewundern.
Aufgrund des allgemein wechselhaften Wetters und starker Winde ist gute Outdoor-Kleidung aber auch in den Sommermonaten unerlässlich.
Ganz im Norden ist es wärmer, hier sind auch die Übergangsmonate im Frühling und Herbst mögliche Reisezeiten.
Im Winter (Juni bis August) können Pisten in Patagonien nicht befahrbar sein. Skifahren und andere Winteraktivitäten sind jedoch möglich
Touristische Hauptsaison
Die Hauptsaison in Patagonien liegt in den wärmeren Sommermonaten von Dezember bis Februar. Während dieser Zeit sind die Temperaturen milder und es gibt viel Tageslicht. Beliebte Ziele, wie der Perito Moreno Gletscher und der Torres del Paine Nationalpark, sind nun relativ leicht zugänglich.
Unterkünfte und Touren sind teurer und können ausgebucht sein, buchen Sie also im Voraus.
Klimatabelle Patagonien
In den nördlichen patagonischen Anden gelegen, zeigt Bariloche mit warmen Sommern und schneereichen Wintern ein gemäßigteres Klima als die südlichen Anden.
Río Gallegos (Argentinien): Diese Stadt liegt an der Küste im südlichen Patagonien und steht für das trockene Klima dieser Region.
Neuquén (Argentinien) liegt im Übergangsbereich zwischen gemäßigtem Klima und der trockeneren Steppe Ostpatagoniens. Der Ort repräsentiert das wärmere und trockenere nördliche Patagonien.
Maquinchao im nördlichen Patagonien befindet sich im Übergangsbereich zwischen Steppen- und Wüstenklima.
Puerto Montt (Chile) repräsentiert das gemäßigte und regenreiche Klima der Nordwestküste.
Coyhaique (Chile): Umgeben von Bergen und Wäldern, zeigt der Ort das regenreiche und kühlere Klima westlich der Anden.
Alle Klimadaten beziehen sich auf den Zeitraum 1991 bis 2020, Quellen: Servicio Meteorológico Nacional (Argentinien) und Dirección Meteorológica de Chile.
Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz