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Wetter & Klima Himalaya: Klimatabelle, Temperaturen und beste Reisezeit

 

Klima Himalaya

Der Himalaya, das höchste Gebirge der Erde, erstreckt sich circa 2.500 km von West nach Ost und ist eine der bedeutendsten Klimascheiden der Welt. Seine Größe und Höhe wirken wie eine natürliche Mauer, die die Wetter- und Klimabedingungen Südasien und Zentralasiens drastisch beeinflusst:

  • Barriere gegen kalte Winde: Die Berge verhindern, dass kalte, trockene Winde aus Zentralasien in den Süden gelangen. Dadurch ist das Klima südlich des Himalayas tropisch bis subtropisch – wärmer als in anderen Regionen derselben Breitengrade.
  • Monsunfänger: Der Himalaya zwingt die Monsunwinde aus dem Indischen Ozean zum Aufstieg. Beim Aufsteigen kühlen sie ab und führen zu heftigen Regenfällen an den südlichen Hängen, während die Nordseite trocken bleibt.
  • Entstehung von Wüsten: Der Himalaya spielt auch eine Rolle bei der Bildung von Wüsten wie der Taklamakan und Gobi. Die Trockenheit in Zentralasien wird durch den Regenschatteneffekt verstärkt.

 

Während im Süden des Himalaya subtropisches Klima herrscht, reichen die nördlichen Gebiete in gemäßigte Zonen hinein. Grundsätzlich wird das Klima im Himalaya jedoch durch die Höhe bestimmt.

Subtropische Zone (bis 900 m):

  • Klima: Feucht und warm
  • Vegetation: Dichte Laubwälder, Rhododendron und Bambus.

Gemäßigte Zone (900–1.800 m):

  • Klima: Mild, mit kühlen Wintern und warmen Sommern.
  • Vegetation: Mischwälder mit Eichen, Kastanien und Kiefern.

Alpine Zone (1.800–4.800 m):

  • Klima: Kurze, kühle Sommer; lange, schneereiche Winter.
  • Vegetation: Sträucher, alpine Gräser und Wildblumen.

Gletscher- und Eiszone (über 4.800 m):

  • Klima: Temperaturen bleiben das ganze Jahr unter dem Gefrierpunkt.
  • Vegetation: Keine – es gibt nur Gletscher und Schnee.

Die Temperaturen sinken pro 1.000 Höhenmeter um durchschnittlich 5,6 °C. Das bedeutet, dass sich das Klima über kurze Entfernungen von subtropisch bis polar verändern kann.

 

Jahreszeiten

Man kann im Himalaya grundsätzlich fünf Jahreszeiten unterscheiden, die jedoch regionalen Abweichungen unterliegen:

  • Frühling (März–April): Milderes Wetter setzt ein, jedoch bleibt in hohen Lagen Schnee liegen.
  • Sommer (April–Mai): Die Temperaturen steigen, insbesondere in den tiefer gelegenen Gebieten, während in höheren Regionen die Schneeschmelze beginnt. Dies ist auch die Zeit der heftigen Winde in großen Höhen.
  • Monsunzeit (Juni–September): Diese Periode bringt heftige Regenfälle, besonders an den südlichen Hängen des Gebirges. Orte wie Cherrapunji zählen zu den regenreichsten Gebieten der Welt.
  • Herbst (Oktober–November): Nach dem Monsun herrschen klare, trockene Bedingungen, die diese Zeit ideal für Bergsteiger und Trekker machen.
  • Winter (Dezember–März): Schnee und niedrige Temperaturen dominieren die höheren Lagen, während in tieferen Gebieten kühle, trockene Bedingungen vorherrschen.

 

Niederschläge und der Monsun

Der Monsun ist der Hauptfaktor für die Verteilung der Niederschläge im Himalaya:

  • Südseite: Das Klima im südlichen Himalaya wird stark beeinflusst vom indischen Südwest-Monsun, der ab Juni erhebliche Niederschläge bringt. Diese regnen sich ab Anfang Juni in den Regionen um Nepal ab und ziehen dann weiter nach Indien, hier sind sie ab Mitte Juni zu erwarten, zum Anfang Juli dann in Pakistan. Es ist mit erheblichen Regenmengen zu rechnen.
  • Nordseite: Der Sommermonsun erreicht die nordwestlichen Regionen des Himalayas kaum, sodass hier nur sehr wenig Niederschlag fällt. Gleiches gilt für die im Regenschatten liegenden Täler im Norden der Gebirgsketten, die teilweise sehr trocken sind und wüstenähnliches Klima zeigen.
  • Westen vs. Osten: Der Osten ist feuchter als der Westen, da die Monsunwinde nach Westen hin trockener werden.

 

Temperatur

Die Temperaturen ändern sich je nach Höhenlage und Breitengrad. Im Nordwesten, also in den Himalaya-Regionen in Pakistan und Indien ist mit langen, kalten Wintern zu rechnen, die von November bis Mai, in Ladakh auch von Oktober bis Juni dauern. Hier ist es dann recht kalt, aber trocken. In den anderen Regionen ist im Winter mit viel Schnee zu rechnen.

In den südlichen und östlichen Gebieten des Himalaya herrscht von November bis März zwar auch Winter. Angesichts der Nähe zum Äquator bleibt das Wetter hier in Höhen bis 3.000 m vergleichsweise mild, tagsüber kann es 20 °C warm werden, erst in größeren Höhen muss auch mit Temperaturen unter - 20 °C gerechnet werden.

 

Herausforderungen durch den Klimawandel

Der Himalaya ist eines der empfindlichsten Ökosysteme der Welt und besonders stark vom Klimawandel betroffen:

  • Gletscherschmelze: Seit den 1970er-Jahren haben die Gletscher des Himalayas etwa ein Viertel ihrer Masse verloren. Bis 2100 könnten bis zu 30 % der Eisflächen verschwinden, selbst wenn das globale Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, erreicht wird.
  • Gletscherseen: Das Schmelzwasser füllt Gletscherseen, die immer größer werden. Diese Seen können Überschwemmungen verursachen, die Dörfer und Infrastrukturen zerstören.
  • Wasserkrise: Die Gletscher speisen wichtige Flüsse wie Ganges, Indus und Brahmaputra. Ihr Rückgang gefährdet die Wasserversorgung von Millionen Menschen.

 

Wetter im Himalaya

Wetter auf dem Mt. Everest (mit 8.848 m der höchste Berg der Welt)

Aktuelles Wetter

 

Wettervorhersage für die nächsten 8 Tage

 

Beste Reisezeit für den Himalaya

Eine einheitliche Reisezeit für den ganzen Gebirgszug gibt es nicht, für die verschiedenen Regionen können unterschiedliche Zeiten empfohlen werden:

Die vom Sommermonsun verschonten trockenen Hochebenen im Nordwesten des Himalaya (z.B. Ladakh oder Kashmir) bieten von Juni bis September die besten Bedingungen für einen Besuch und Trekkingtouren.

Im Karakorum wird es im Sommer recht heiß, sodass die beste Reisezeit hier im Zeitraum von März bis Mai sowie im September und Oktober liegt.

Für Nepal, den Osten des Himalaya und das Hochland von Tibet sind dagegen im Allgemeinen die Monate April und Mai sowie Oktober und November zum Reisen geeignet. In dieser Zeit herrschen hier relativ stabile Wetterlagen. Doch auch im Winter können in Höhenlagen bis 4.000 m noch gute Bedingungen für Touren herrschen, es wird aber kalt. Von den Monaten mit Südwestmonsun, Juni bis September, ist in dieser Region des Himalaya abzuraten.

 

Klimatabelle Himalaya

Nordwestlicher Himalaya

Ladakh Himalaya Klima

Klima in Ladakh (Indien): Leh (3.500 m Höhe)

 

Kashmir Klima Himalaya

Klima in Kashmir (Indien): Srinagar (1.730 m Höhe)

 

Karakorum Klima

Klima in Karakorum (Pakistan): Gilgit (1.500 m Höhe)

 


Nepal / Osthimalaya / Hochland von Tibet

Himalaya Klima Nepal

Klima in Nepal: Pokhara (800 - 1.000 m Höhe)

 

Himalaya Klima Bhutan

Klima in Bhutan: Timphu (2.300 m Höhe)

 

Tibet Klima Himalaya

Klima im Hochland von Tibet: Lhasa (3.650 m Höhe). Klimadaten für 1991 - 2020, Quelle: China Meteorological Administration.

Hier finden Sie weitere Klimatabellen zum Himalaya.

Verfasst von Diplom-Geograph Remo Nemitz